Frankfurter Rundschau: Sonne, Rennen, Bratwurst

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Frankfurter Rundschau: Sonne, Rennen, Bratwurst

Muntere Zaungäste beklatschen die Radrennfahrer am Kurhaus.

Der Star des Sonntags sind genau genommen nicht die Rennradler auf ihren Sportgeräten. Die Zuschauer am Rand des Rennzirkus freuen sich über die Sonne, die großzügig eine Anmutung von Frühjahr verstrahlt. „Endlich“ und „Gott sei Dank“ kommentieren die Zuschauer am Kurhaus dankbar.

Wenn nur der Wind nicht wäre, oben am Feldberg könnte es noch recht frisch sein, urteilt Sport- und Ordnungsdezernent Karl Heinz Krug mitfühlend. Rund 160 Helfer hatte der Bürgermeister morgens um halb acht eingewiesen, allein von der Landespolizei waren 67 Beamte im Dienst in Bad Homburg. Die Polizei ist stark beansprucht, auch für Bad Homburg gibt es einen Plan B. Sollte es in der Innenstadt zu irgendeiner Störung kommen, wäre die Route über den Südring gelegt worden, alle Helfer hätten blitzschnell umziehen müssen.

Aber alles lief wie geplant, nur sieben Autos pflückte der Abschleppwagen am Morgen vom Streckenrand, dann zieht das Feld der Jedermänner am Kurhaus vorbei und dann, nach noch einem und noch einem Polizeimotorrad im Vorfeld, schießen die U23-Fahrer mit 50 bis 60 Stundenkilometer durch die Zeitwertung. Und das in der City, grinst der Ordnungsdezernent. Doppelt so schnell wie die Polizei sonst hier erlaubt. Auch der Sammelbus des RMV donnert in beängstigendem Tempo durch die enge, obere Louisenstraße.

Als die Profis um 12.45 Uhr da sind, stehen die Zuschauer in Viererreihen und klatschen. Der Hubschrauber steht über der Stadt, es läuft treibender Hardrock und auch auf dem Fernsehbildschirm am Kurhaus ist Homburg live und in Farbe zu sehen. So viel Sport macht Hunger, denn nun wird die Schlange am Wurststand der TSG-Handballer noch länger. Alle Vereine haben gut zu tun an diesem sonnigen Sonntag, rund um das Kurhaus wird bewirtet.

Das sportliche Ambiente nutzt auch der Sportkreis Hochtaunus für Information über seine Aktivitäten. Auf zeitungsseitengroßen Zetteln kann man nachschauen, wie weit man in diesem Lebensjahr für das Sportabzeichen springen müsste. Die Leute seien sehr interessiert, freut sich Sportkreis-Vertreter Peter Kohl und zückt noch ein Faltblatt.

Nebenan bemüht sich der Veloanbieter Denfeld um ein neues Image für das E-Bike. 30 Stück vom Cityrad zum Mountainbike haben Kay Bloy und Kollegen dabei. Der Durchschnittskäufer ist erst zwischen 30 und 40, räumt Bloy mit einem Vorurteil auf. Der typische E-Biker möchte zur Arbeit fahren, dabei aber im hiesigen hügeligen Gelände nicht ins Schwitzen kommen.

Das muss man allerdings riskieren, wenn man auf dem Marktplatz Fußball spielen will. Der Jugend-Förder-Verein hat hier ein umzäuntes Fußballfeld aufgebaut. Die Kinder stehen Schlange. Daniel Matuschweski und Kollegen passen auf, dass es zivil zugeht auf dem Feld, „aber in der Regel organisieren die sich selbst“, lobt der Leiter der Sportförderung.

Von Andrea Herzig

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